Prostata

Durchgeführte Operationen Stand 09.10.2022: 1406

Operationen an der Prostata werden aus zwei verschiedenen Gründen notwendig. Zum einen entstehen in der Prostata sehr häufig bösartigen Tumoren. Fast jede dritte Krebserkrankung des Mannes betrifft die Prostata. Daneben gibt es jedoch auch gutartige Vergrösserungen der Prostata, welche zu einer Verengung der Harnröhre und lästigen Beschwerden wie häufigem Wasserlassen, nächtlichen Gängen zur Toilette, Urinverlust bis hin zur sehr schmerzhaften Harnverhaltung führen kann.

Operationen an der Prostata

Die vollständige Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) empfiehlt sich vor allem beim Prostatakrebs, wenn der Krebs auf die Prostata begrenzt ist. Diese Operation ist die derzeit am häufigsten angewandte und eine sehr bewährte Methode mit der die längsten Erfahrungen in der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms bestehen. Hierbei wird die Prostata mit den Samenblasen und den umliegenden Lymphknoten entfernt. Diese Operation wird heutzutage meistens mit dem da Vinci Operationssystem durchgeführt, sofern der Tumor nicht in die Umgebung infiltriert.
Bei der gutartigen Prostatavergrösserung ist eine komplette Entfernung der Prostata nicht erforderlich. Je nach Grösse der Prostata wird diese entweder minimal invasiv durch die oft als «kleine Prostataoperation» bezeichnete Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P), oder bei sehr grossen Prostaten (>100ml) über einen kleinen Bauchschnitt oder mit der da Vinci Methode ausgehöhlt. Diese Operationen führen unmittelbar nach der Operation zu einer deutlichen Verbesserung des Wasserlassens.

Komplikationen nach Prostatachirurgie

Durch Verbesserungen in der Diagnostik mit genauer Kenntnis der Lage des Tumorherdes und Verbesserungen in der Operationstechnik sind Komplikationen nach radikaler Prostatektomie selten geworden. Das Risiko eines unkontrollierten Urinverlustes (Inkontinenz) tritt in Hand erfahrener Urologen nur bei ca. 1-5% der Männer auf. Erektionsstörungen treten bei 40-80% der Fälle ein und können mit Hilfsmitteln (Medikamente, Schwellkörperautoinjektion u.a.) behandelt werden. Die Häufigkeit dieser Begleiterscheinungen – insbesondere von Erektionsstörungen- hängt vom Alter, Nebenerkrankungen und dem Krankheitsstadium ab.

Komplikationen nach «Aushöhlen» der Prostata treten heutzutage insgesamt selten auf. Die Operation hat aber eine wesentliche Folge. Nach dem Eingriff tritt meist eine sogenannte retrograde Ejakulation auf. Das heisst der Samenerguss wird beim Geschlechtsverkehr nicht mehr durch die Harnröhre nach aussen ausgestossen, sondern läuft in die Blase und tritt später mit dem Urin aus. Im weiteren kann es während der Operation zum Einschwemmen von Flüssigkeit in den Kreislauf kommen (TUR-Syndrom). Blutungen kommen gelegentlich vor, führen aber nur in seltenen Fällen zu einem erneuten Eingriff, bei dem Blutgerinsel aus der Blase entfernt werden müssen.

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